Im Herzen des Ruhrgebiets liegt Bochum, eine Stadt mit einer bewegten Geschichte und vielen faszinierenden Orten. Einer davon ist die Schlackebahn, ein unterirdisches Labyrinth aus Tunnelanlagen, Bunkern und Werkstätten, das sich tief unter der Stadt erstreckt. Die Geschichte dieses Ortes reicht zurück in eine Zeit, als das Ruhrgebiet noch in vollem Gange war und Kneipen und Zechen das Stadtbild prägten. Eines der Stahlwerke in Bochum stand auf einer riesigen Abraum- und Schlackehalde und das Problem bestand darin, wie man all diesen Abraum loswerden sollte.
Die Lösung war die Idee, eine unterirdische Schlackebahn zu bauen, die das Stahlwerk mit den Abraumhalden verbinden würde. Neben den Bahntunneln wurden auch Werkstätten, Arbeiterräume und Luftschutzbunker errichtet. Jahrzehntelang wurde die glühende Schlacke auf diesem Weg verladen und abtransportiert, bis die Stahlkrise in den 1980er Jahren die Werksschließung und den Verlust vieler Arbeitsplätze nach sich zog.
Die Schlackebahn wurde nicht mehr gebraucht und die Eingänge wurden zugeschüttet, aber die Tunnel und Räume blieben erhalten und schlummern bis heute unter dem Bochumer Park. Obwohl die Katakomben von Bochum nicht zugänglich sind, ist die Geschichte dieses Ortes ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte der Stadt und ein Beispiel für die innovative Lösungen, die in Zeiten des Wandels und der Krise gefunden wurden. Es ist beeindruckend, sich vorzustellen, was sich alles tief unter unseren Füßen verbirgt und wie es einmal aussah, als die Schlackebahn noch in Betrieb war.